Dermal Anchor Implantat

Der Volksmund sagt „Implantate“ oder, wie eine Kundin irgendwann sagte: „Diese Dinger, die man unter die Haut tackert.“

Aber was steckt dahinter? Was stimmt eigentlich?

Alle Begriffe meinen ein- und dasselbe. In der Fachsprache redet man von Single-Point-Piercings, also einem Piercing, das nur einen Ein- bzw. Ausgang hat, da es ja nicht, wie bei den anderen Arten von Piercings, zwei „Löcher“ bzw. Stichstellen gibt. Hier bildet sich dann eine sogenannte Hauttasche, in der das Piercing einwächst und sich verankert.

Wichtig ist, zu verstehen, dass das Piercing bzw. der Dermal Anchor nie wirklich einwächst, denn das Oberteil – der Aufsatz – bleibt ja immer über der Haut. So können Luft und Flüssigkeit ein- und austreten, es gibt also einen Zugang zum Taschenraum.

Geschichte:

Dermal Anchors sind noch relativ neu. Seit ihrer Einführung Mitte 2006 erfahren Microdermals einen regelrechten Boom. In der Anfangszeit wurde nasensteckerähnlicher Schmuck verwendet. Eine Schlaufe unter der Haut sollte durch Einwachsen den Halt sicherstellen. Nach ersten Erfahrungen mit speziell für diesen Zweck hergestellten Implantaten wurde aber klar, dass damit die besseren Resultate erzielt werden.

Aktuell können wir auf eine Vielzahl von Implantaten zurückgreifen und so ist der optimale Einsatz an fast allen Stellen des Körpers gewährleistet.

Je nach Hautstelle, Stichtiefe u. v. m. wird das passende Implantat ausgewählt.

Positionierung & Motive:

Man kann fast jede Hautstelle mit einem Dermal Anchor schmücken. Da es derart viele Unterplatten gibt, kann ein geübter Profi die richtige Platte für die entsprechende Stelle wählen.

Häufig werden Dermal Anchors an der Augenpartie, im Nacken, der Drosselgrube sowie am Dekolleté oder am Nabel gesetzt. Vereinzelt findet man die Dermals auch an der Hand, den Armen und den Beinen.

Am Rücken werden gern Motive bzw. Formen gestochen, z. B. Sterne oder Kreuze.

Auch im Intimbereich bzw. am Schambein wird der Dermal Anchor von vielen Frauen getragen.

Tattoos bieten immer eine gute Möglichkeit, einen Dermal als Highlight einzusetzen.

Abheilung und Pflege:

  1. Vor dem Berühren des Piercings immer Hände waschen und danach mit Händedesinfektion desinfizieren.
  2. ProntoLind-Spray aufsprühen, 30 s wirken lassen. Verunreinigungen mit Wasser und einem fusselfreien Stoff (Küchenrolle, Kleenex – kein Wattestäbchen!) abtupfen und das Piercing vorsichtig reinigen.
  3. ProntoLind-Gel auftragen und einziehen lassen. Das Piercing einmal vorsichtig vor- und zurückbewegen.

Implantate und Surface Piercing gar nicht bewegen

Wichtig:

Das Single-Point-Piercing so wenig wie möglich anfassen (und wenn, dann nur mit gewaschenen und desinfizierten Fingern) oder anderen unnötigen Reizungen aussetzen. Das Piercing während der Reinigung nicht entfernen oder stark drehen, denn beides kann zur Verletzung des Wundkanales führen. ProntoLind-Spray und ProntoLind-Gel 2-mal täglich während der ersten 2–3 Wochen und danach 1-mal täglich für weitere 3 Wochen verwenden.

Abheilungsprozess für alle Single-Point-Piercings:

  • Die Abheilung kann je nach der Piercing-Stelle zwischen 3 und 12 Wochen betragen. Komplette Ausheilung bis zu 12 Monaten. Ein Anschwellen der Lymphknoten ist in den ersten Wochen völlig normal.
  • Lass dein Piercing am Anfang nur von deinem Piercer wechseln, wegen der Kugel-, Stab- und Ringgrößen.
  • Klebe dein Piercing niemals zu. Du solltest auch keine „Wund-Heil“-Salben und keine alkoholischen bzw. chlorhaltigen Desinfektionsmittel, Wasserstoffperoxide oder ätherischen Öle verwenden.
  • Sauna, Solarium, Dampfbäder und alle Arten von Vollbädern (Schwimmen) müssen die nächsten zwei Wochen unbedingt vermieden werden. Ausnahme: Meerwasser geht nach 7 Tagen.
  • 6 Wochen keine Haare färben oder tönen; Obacht beim Kämmen und beim Friseur.
  • Es ist normal, dass bei deinem Piercing etwas Wundsekret (anfangs klar, später gelb/bräunlich – bitte nicht mit Eiter verwechseln) sowie Talg entstehen. Dies gehören zum Abheilungsprozess. Man kann sie einfach nach dem Einweichen mit ProntoLind-Spray oder dem Duschen vorsichtig entfernen.
  • Leichte Rötungen und Schwellungen sowie leichtes Nachbluten sind in den ersten 10 Tagen normal.
  • Achte beim An- und Ausziehen, Essen, Rasieren, Eincremen und Duschen, Waschen etc. auf dein Piercing, um es nicht versehentlich durch Hängenbleiben zu verletzen. Vorsicht auch beim Öffnen von Schränken etc.
  • Vermeide es, viel zu liegen oder Druck auf das Piercing auszuüben, dies kann es schief werden lassen.
  • Falls dein Piercing in eine nicht gewollte Richtung „schief“ wächst, kannst du es durch leichtes Gegendrehen und mit ein paar Sekunden Halten in die entsprechende Wuchsrichtung bewegen.

Schmuck:

Das Implantat wird ins Gewebe eingesetzt und bleibt auch dort. Das Implantat selbst kann man nicht wechseln, da es in der Haut ist. Das Implantat selbst ist etwa 1,5 mm groß. Man kann jedoch die Aufsätze wechseln, es gibt sie zurzeit in vier verschiedenen Größen, in 2,5 mm, 3 mm, 5 mm und sogar 6 mm. Es gibt runde Discs mit Steinen in allen Farben und auch Motiven wie beispielsweise Sterne.

Die Aufsätze sind auch in Gold erhältlich; man kann sagen, dass fast wöchentlich neue Designs auf dem Markt kommen.

Der Dermal Anchor ist so populär wie nie und auch nichts „Gefährliches“ mehr.

Bei Dermal Anchors muss sehr sauber, genau und steril gearbeitet werden.

Wird das Implantat nicht gerade und vor allem nicht tief genug ins Gewebe eingesetzt, ist die Gefahr des Herauswachsens sehr groß. Wenn es herauswächst, also das Implantat selbst ein Stück herauskommt, ist die Gefahr des Hängenbleibens sehr groß und es ist besser, es zu entfernen, bevor es herausgerissen wird. Dermal Anchors sind für bestimmte Stellen wie Handrücken oder auch Knöchel nicht geeignet, da es an diesen Körperstellen meist nicht möglich ist, die Implantate tief genug einzusetzen, um ihnen den nötigen Halt zu verleihen.

Dermal Anchor können jedoch nicht von selbst, wie ein Piercing, entfernt werden.

Weiterhin sollte es während der ersten 6 Wochen nicht viel bewegt werden, damit sich das Implantat mit dem Gewebe verankern und sich richtig festigen kann.

Auch in einem Tattoo kann ein DA ein Highlight werden. Lassen Sie Ihrer Fantasie also freien Lauf.

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