Brustwarzen (Nippel) -Piercing

Brustwarzenpiercings sind eine kühne und attraktive Form des Körperschmucks, die sowohl für Männer als auch Frauen beliebt sind. Bei diesem Piercing wird die Brustwarze durchstochen (nicht durch den Warzenhof, sondern direkt am Übergang von Warze zu Vorhof.) Bei Frauen ist das leicht realisierbar, bei Männern muss man teilweise etwas tricksen und den Warzenhof minimal mit dazunehmen.

Abgesehen von der ästhetischen Wirkung können Brustwarzenpiercings auch ein gesteigertes Selbstbewusstsein und ein Gefühl der Individualität vermitteln. Sie können diskret unter der Kleidung getragen werden oder stolz zur Schau gestellt werden, je nach persönlicher Vorliebe.

Die Entscheidung, ob man eine oder beide Brustwarzen piercen lässt, ist oft von individuellen Vorlieben und ästhetischen Präferenzen geprägt. Bei vielen Frauen ist es üblich, beide Brustwarzen zu piercen, da das symmetrische Aussehen als besonders ästhetisch empfunden wird. Für Männer hingegen kann die Entscheidung eher darauf basieren, eine Brustwarze zu piercen und die andere frei zu lassen, was oft als subtiler und markanter Look wahrgenommen wird.

Geschichte:

Die Geschichte des Brustwarzen-Piercings reicht weit zurück und findet sich in verschiedenen Kulturen weltweit. Bereits bei den Männern des Karankawa-Stammes am Golf von Mexiko und den Frauen der Kabylen in Marokko war das Piercing der Brustwarzen verbreitet.

In Europa datieren die frühesten Berichte über das Durchstechen der Brustwarzen zum Anbringen von Schmuck auf das 14. Jahrhundert. Zu dieser Zeit trugen adlige Frauen Kleider mit sehr tiefem Dekolleté, die die Brust bis hin zu den Brustwarzen entblößten. Die Mode, die freiliegenden Brustwarzen mit Schmuck zu verzieren, wurde später von Prinzessin Isabeau begründet, indem sie Diamantringe oder goldene Ketten trug.

In der viktorianischen Epoche um 1890 wurde in Paris und London der sogenannte Anneux De Sein, ein Brustschmuck, der an einem Piercing befestigt war, populär. Dieser Schmuck war in der Regel kostbar und fand vor allem in der Oberschicht Verbreitung.

Die moderne Renaissance des Brustwarzen-Piercings begann in den 1970er Jahren in Los Angeles durch das Studio und Szenetreffpunkt Gauntlet sowie das Magazin PFIQ, allerdings zunächst vor allem innerhalb der Piercing-Szene.

Abheilung und Pflege:

Der Heilungsprozess eines Brustwarzen-Piercings variiert von 2,5 bis 6 Monaten bis zur vollständigen Heilung, selten dauert es noch länger. Wie andere äußere Piercings, sollte es mindestens in den ersten 3 Wochen zweimal täglich mit ProntoLind-Spray gereinigt und danach mit ProntoLind-Gel bestrichen werden. Wichtig hierbei ist, die gepiercte Stelle sowie das Piercing nur mit gewaschenen und desinfizierten Händen anzufassen. Mit der richtigen Pflege und den richtigen Pflegemitteln kann dem bei Piercings selten auftretenden Wildwuchs (auch wildes Fleisch genannt) entgegengewirkt werden. Desinfektionsmittel auf Alkohol- oder Chlorbasis sollten vermieden werden.

Schmuck:

Für dieses Piercing wird ein gerader Stab (Barbell) in 1,6 mm als Schmuck verwendet. Ein Barbell besteht aus einer geraden Stange mit einer Kugel oder einem anderen dekorativen Endstück an beiden Enden. Diese Form des Schmucks ist besonders beliebt für Brustwarzenpiercings aufgrund ihrer Einfachheit und Vielseitigkeit.

Frauen tragen in der Regel 1,6 mm bis 2,0 mm Schmuckstärke, Männer hingegen dehnen die Brustwarzen zuweilen bis auf 4,0 mm und größer auf.

Stillen & Stillzeit:

Trotz der Bedenken vieler Frauen hinsichtlich eines Brustwarzen-Piercings und der Fähigkeit, danach noch zu stillen, treten in der Regel keine Komplikationen auf. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass während des Stillens der Schmuck unbedingt entfernt werden sollte, um das Risiko des Verschluckens und einer möglichen Erstickungsgefahr zu minimieren sowie dem Säugling das Nuckeln zu erleichtern.